Private Krankenversicherung - für mich relevant?

Viele kennen es: man sitzt im Wartezimmer beim Arzt und wartet gefühlt schon eine Ewigkeit. Es kommen immer wieder neue Patienten in den Warteraum, die nach kurzer Zeit auch schon behandelt werden. Man selbst wartet und wartet und fragt sich, wieso man sich eigentlich nicht privat versichern lässt. 

Doch welche Vorteile hat eine private Krankenversicherung und wer kann sie überhaupt abschließen?

I. Was ist eine private Krankenversicherung?

Unter einer privaten Krankenversicherung versteht man privatwirtschaftliche Unternehmen. Sie bieten eine weitere Möglichkeit der Absicherung neben der gesetzlichen Krankenversicherung. Private Krankenversicherungen werden nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern müssen privat abgeschlossen werden. Nur so und unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen kommt ein Versicherungsverhältnis zustande.

II. Wer kann eine PKV abschließen?

Eine private Krankenversicherung kann von jedem Angestellten und Selbstständigen beantragt werden. Seine Jahresarbeitsentgeldgrenze (JAEG), also das Jahres- Bruttogehalt muss über 64.350€ liegen. Dieser Wert ändert sich jährlich zum 1. Januar aufgrund des Vergleichs der Bruttolöhne und-gehälter zum Vorjahr.
Hierbei lässt sich bis auf eine Ausnahme im Jahr 2011 eine kontinuierliche Steigerung der JAEG erkennen. Das erschwert die Möglichkeit, eine private Krankenversicherung abzuschließen.
Ausgenommen von dieser finanziellen „Hürde“ sind Selbstständige, Freiberufler, Beamte und Beamtenanwärter. Diese können, bzw. müssen zum Teil eine privat versichert sein, ohne eine finanzielle Anforderung zu erfüllen.
Tabelle der Jahresbeitragsgrenzen einer privaten Krankenversicherung

III. Vorteile einer privaten Krankenversicherung

Eine private Krankenversicherung bringt im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung natürlich einige Vorteile mit sich:

Generell kann man sagen, dass sich der Leistungsumfang deutlich größer und umfassender gestaltet. Die medizinische Versorgung wird auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen angepasst. Sie beinhaltet im Vergleich mehr Behandlungspraktiken. Dadurch ergeben sich kürzere Wartezeiten, um Behandlungstermine zu erhalten. Und die Zeit, die man im Wartezimmer verbringt, reduziert sich ebenfalls deutlich. 
Besondere Patienten benötigen manchmal auch besondere Behandlungen. Eine private Krankenversicherung bietet in diesem Fall die bestmögliche Therapie für jeden – individuell auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten. Bei der Behandlung durch einen spezialisierten Facharzt sind die Heilungschancen und -geschwindigkeit aufgrund des medizinischen Fortschritts deutlich erfolgreicher.

Im Falle eines Krankenhausaufenthalts besitzen Patienten, die privat krankenversichert sind, freie Zimmer- und Bettenwahl. Hier hat man hier das Recht auf ein Einzelzimmer, um bestmögliche Ruhe und Erholung zu gewährleisten.

IV. Sondervorteile der PKV

Falls die Versicherung richtig wirtschaftet und dies vertraglich festgehalten ist, erhält man durch die private Krankenversicherung eine Überschussbeteiligung. Außerdem bieten viele Versicherer Beitragsrückerstattungen bei Nichtinanspruchnahme von Leistungen an.

Teilweise macht diese Überschussbeteiligung bis zu 50% des gezahlten Jahresbeitrags aus. Sie kann erstattet werden, wenn man ein Jahr lang keine Rechnung bei der Versicherung einreicht. Deshalb kann es sich durchaus lohnen, wenn man kleinere Rechnungen im Laufe des Jahres selbst bezahlt. Dadurch erhält man die Möglichkeit der Ausschüttung, die eine private Krankenversicherung bietet. 

V. Weitere Besonderheiten

Des Weiteren beinhaltet die private Krankenversicherung Besonderheiten bei Zahnleistungen. Hier werden ebenfalls bessere Behandlungsmethoden angewendet. Im Falle eines notwendigen Zahnersatzes oder einer Füllung erhält man die bestmöglichen Implantate oder Kronen aus hochwertigen Materialien.

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VI. Nachteile der privaten Krankenversicherung

Natürlich hat es nicht nur Vorteile, wenn man sich privat krankenversichern lässt. Man muss berücksichtigen, dass jedes Familienmitglied einzeln versichert werden muss. Bei der Versicherung bei einer gesetzlichen Krankenkasse sind Kinder kostenlos bei den Eltern mitversichert.

VII. Wonach richtet sich der Beitrag?

Die Beitragshöhe richtet sich nach unterschiedlichen Faktoren. Zum einen entscheiden mögliche Vorerkrankungen darüber, wie viel man zahlen muss. Vor der Aufnahme in die private Krankenversicherung werden mithilfe einer Gesundheitsprüfung die Beiträge der privaten festgelegt. Daraus berechnet sich die Höhe der Beiträge – als Finanzdienstleister finden wir unabhängig vom Versicherer das beste Angebot.

VIII. Wissenswertes über die PKV

Bei der privaten Krankenversicherung muss man wissen, dass man die Rechnungen der Behandlungen im Voraus selbst zahlt. Diese werden anschließend geprüft und in der Regel durch die Versicherung ausgeglichen. Auch spielen die jederzeit möglichen Beitragserhöhungen und die im Alter steigenden Beiträge eine Rolle.